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Arvika 2000: Der historische Durchbruch im mobilen Hochwasserschutz von Geodesign

Ende des Jahres 2000 wurde die schwedische Stadt Arvika im Bezirk Värmland zum Schauplatz einer der dramatischsten und folgenreichsten Hochwasserschutzmaßnahmen der modernen Zeit. Angesichts der schwersten Überschwemmung seit Menschengedenken arbeiteten die örtlichen Behörden, nationale Rettungsdienste und das Militär gemeinsam mit einer innovativen schwedischen Ingenieurslösung – der Geodesign Pallet Barrier. Dies markierte den ersten großflächigen Noteinsatz eines modernen Systems für mobilen Hochwasserschutz in Schweden.

Dies war nicht nur ein Rettungseinsatz – es war der Beginn einer neuen Ära im Bereich moderner Hochwasserschutzsysteme.

Info

Standort: Arvika, Schweden
Modell: EUR 95 Pallet Barrier
Kunde: Gemeinde Arvika in Partnerschaft mit dem Schwedischen Rettungsdienst.

Die zunehmende Bedrohung

Arvika liegt am See Kyrkviken, einer Bucht des deutlich größeren Glafsfjorden. Obwohl die Stadt auf den ersten Blick nicht direkt am Meer liegt, ist sie Teil eines weit verzweigten Wasserstraßennetzes, das sich von Norwegen bis zur schwedischen Westküste erstreckt. Überschwemmungen gehören zur Geschichte der Region – doch die Bedingungen im November und Dezember 2000 waren beispiellos.

Ein außergewöhnlich nasser Sommer und Herbst hatten den Boden vollständig gesättigt. Starke Regenfälle über ein Einzugsgebiet von 4.000 km² – größtenteils aus Norwegen – strömten über Nebenflüsse in den Glafsfjorden. Der See stieg unaufhaltsam – an einzelnen Tagen um bis zu 12 cm – von +45,22 m auf einen Höchststand von +48,36 m, also über 3,14 m über dem Normalwert.

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Nationale Aufmerksamkeit und zunehmende Gefahr

Anfang November waren wichtige Infrastrukturen bereits mit Sandsackwällen umgeben, doch diese hielten dem stetig steigenden Druck kaum stand. Wasser drang durch Abflüsse ein und musste kontinuierlich abgepumpt werden. Ganze Straßen und Parkanlagen standen unter Wasser. Die nationale Medien berichteten täglich über die sich zuspitzende Lage, während die Gefahrenkarte für Värmland zeigte, wie sich die Überflutungen auf umliegende Orte ausbreiteten.

Die Schwedischen Streitkräfte (A9 Kristinehamn, P10 Strängnäs, T2 Skövde) sowie die Heimwehr wurden eingesetzt und unterstützten die örtlichen Feuerwehren und den Zivilschutz. Kulturelle und wirtschaftliche Werte – von Archiven und Pflegeheimen bis hin zu Einkaufszentren und Tankstellen – standen unmittelbar vor der Überflutung.

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Die bahnbrechende Antwort von Geodesign

In diesem entscheidenden Moment wandte sich Geodesign Barriers an die Gemeinde und bot eine neuartige Lösung an: die Pallet Barrier – eine Art temporärer mobiler Hochwasserschutz, der sich schnell aufbauen lässt, ganz ohne das mühsame Befüllen und Stapeln von Sandsäcken.

Innerhalb weniger Tage wurden fast 1.500 bis 2.000 Meter mobiler Hochwasserschutz an strategisch wichtigen Stellen installiert, darunter:

  • Strand-Anwesen – 650 m durchgehender mobiler Hochwasserschutz plus 100 m Sicherheitsreserve
  • Einkaufszentrum Palmviken – 300 m mobiler Hochwasserschutz plus 400 m Sicherheitsbarriere zum Schutz von zwei Tankstellen, drei Supermärkten und dem Busbahnhof

Diese Hochwasserbarrieren kamen in verschiedenen Höhen zum Einsatz (0,65 m, 0,95 m und bis zu 1,8 m), angepasst an die jeweilige Wassertiefe vor Ort – die außerhalb der Barrieren zwischen 0,5 m und 1,3 m betrug.

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Extreme Bedingungen meistern

Starke Winde peitschten Wellen über den Kyrkviken-See und drohten, die 0,95 m hohen Schutzsysteme zu überströmen. Die Ingenieure reagierten schnell und improvisierten mit Holzerhöhungen, wodurch die effektive Stauhöhe auf 1,2 m angehoben wurde. Pumpen liefen ununterbrochen, um Sickerwasser zu entfernen und einen Rückfluss durch die Abflüsse zu verhindern. An besonders gefährdeten Stellen – wie dem direkt am See gelegenen Pflegeheim auf einer Überschwemmungsfläche – waren zusätzliche Abdichtungen und Pumpmaßnahmen notwendig.

Trotz der Heftigkeit des Hochwassers hielt die Barriere stand. Die geschützten Bereiche hinter dem mobilen Hochwasserschutz blieben trocken, während ungeschützte Stadtteile stark überflutet wurden – darunter Hunderte Ferienhäuser rund um den Glafsfjorden.

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Ein nationaler Meilenstein im Hochwasserschutz

Der Einsatz in Arvika wurde von den höchsten Repräsentanten Schwedens gewürdigt – darunter der König, der Kronprinz, der Premierminister und die Umweltministerin. Im Jahr 2001 wurde Sten-Magnus Kullberg, Gründer und Ingenieur von Geodesign, von der Schwedischen Erfindervereinigung zum Erfinder des Jahres ernannt.

Dieses Ereignis bewies, dass aufstellbare Hochwasserbarrieren Sandsäcke bei großflächigen Einsätzen effektiv ersetzen können. Es setzte einen neuen Maßstab für den mobilen Hochwasserschutz – nicht nur in Schweden, sondern weltweit..

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Vermächtnis und langfristige Auswirkungen

Seit dem Jahr 2000 hat Arvika das Geodesign Barrier-System mehrfach eingesetzt. Seine Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Wiederverwendbarkeit machen es zu einer äußerst kosteneffizienten Lösung – und bewahren Anwohner sowie Unternehmen immer wieder vor den verheerenden Folgen und hohen Kosten wiederkehrender Überschwemmungen.

Heute bietet Geodesign Barriers FM Approved und nach ANSI/FM 2510 zertifizierte Hochwasserschutzsysteme, die sicherstellen, dass derselbe innovative Geist, der einst Arvika schützte, auch weltweit Gemeinden vor Überflutungen bewahrt.

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Fazit

Die Überschwemmung in Arvika im Jahr 2000 war ein Wendepunkt im modernen Hochwasserschutz – ein historischer Meilenstein, der zeigte, dass mobiler, temporärer Hochwasserschutz in großem Maßstab mit lebensrettender Wirkung eingesetzt werden kann. Was als verzweifelter Kampf gegen das steigende Wasser begann, entwickelte sich zu einem eindrucksvollen Beispiel für schwedische Ingenieurskunst, Widerstandskraft und Innovationskraft.

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